Levy beendet seine Leistungssport-Karriere
Max Levy mit (v.l.) Michael Hübner, Heimtrainer Eyk Pokorny und Bundestrainer Detlef Uibel – Foto: Frank Hammerschmidt
Aushängeschild soll Teambotschafter werden
Maximilian Levy aus dem Chemnitzer Team Theed Projekt Cycling hat am Montag seinen Rücktritt zum Jahresende vom Leistungssport erklärt. Der 34-Jährige, der Anfang August bei den Olympischen Spielen in Tokio nochmals seine Zugehörigkeit zur Weltspitze demonstrierte und mit zwei fünften (Sprint, Teamsprint) und einem sechsten Platz (Keirin) zurückkehrte, schloss sich Anfang 2011 dem Vorgängerteam Team Erdgas.2012 an und erlebte in mehr als einem Jahrzehnt im Trikot mit dem Drachen viele seiner großen Erfolge. „Ich habe nochmals super Ergebnisse bei den Olympischen Spielen eingefahren. Ich sehe deshalb keine Not, dass noch ein, zwei Jahre weiterzuziehen. Es ist einfach auch von den Rahmenbedingungen her der passende Moment“, sagte Levy am Montag auf einer Pressekonferenz.
„Max war ein Anführer, hatte großen Einfluss auf die Rennfahrer und hat Professionalität auf und neben der Bahn vorgelebt. Er wird in seinem neuen Job die jungen Leute mitreißen und ihnen Schliff verpassen“, sagte Michael Hübner, Sportlicher Leiter im Team Theed Projekt Cycling, über das Aushängeschild. Der siebenfache Weltmeister war enger Berater und Mentor von Levy auf dessen Erfolgsweg. Dem Team soll Levy möglichst verbunden bleiben, hofft Vereinschef Michael Gertig. „Mein Wunsch ist es, dass Max weiter als Team- und Markenbotschafter für uns tätig bleibt und uns auch in der Nachwuchsarbeit unterstützt. Wir überlegen zudem, den Vereinszweck um Triathlon zu erweitern, um Max hier entsprechend unterstützen zu können und auch hier im Nachwuchs etwas aufzubauen. Vorrangiges Ziel bleibt für uns aber der Sprint“, sagte Gertig.
Levy bleibt dem Bahnradsport auf jeden Fall eng verbunden und wird ab 2022 neuer Junioren-Bundestrainer für den Kurzzeitbereich Bahn. Der gebürtige Berliner folgt auf Jörg Winkler, der in den Ruhestand geht. „Maximilian Levy war über mehr als ein Jahrzehnt einer unserer erfolgreichsten Sportler und ist darüber hinaus eine starke Persönlichkeit. Der BDR ist froh, ihn für die Nachwuchsarbeit im Verband gewonnen zu haben, wo er sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrung an die jungen Athletinnen und Athleten weitergeben wird“, sagte Rudolf Scharping, Präsident des Bund Deutscher Radfahrer, zur Verpflichtung von Levy. Levy blickt mit großer Vorfreude seiner neuen Aufgabe entgegen: „Ich habe Lust, meine Erfahrungen in Sachen Motivation und Taktik weiterzugeben – das spüren die Sportler auch schon. Der Bahnradsport ist wesentlich professioneller und schneller geworden. Auch das Leistungsniveau bei den Junioren hat sich angehoben. Die deutschen Junioren fahren aber noch nicht schneller als ich vor 15 Jahren. Daran müssen wir arbeiten – sonst wird der Schritt in der Elite immer größer“, erklärte Levy.
Der Sprinter kann auf eine sehr erfolgreiche Karriere zurückblicken. Viermal nahm der Vater von drei Kindern an Olympischen Spielen teil. 2008 (Bronze Teamsprint) und 2012 (Silber Keirin, Bronze Teamsprint) kehrte er mit Medaillen zurück. 2016 in Rio de Janeiro konnte er aufgrund der Langzeitfolgen eines Sturzes bei der WM 2014 nicht sein volles Potenzial abrufen. Levy kämpfte sich aber nochmals an die deutsche und in die internationale Spitze zurück und belegte in diesem Jahr die Plätze fünf (Sprint, Teamsprint) und sechs (Keirin) bei den Spielen in Tokio.
Nach fünf WM-Titeln als Junior (2004, 2005) gelang Levy Ende 2005 bei seinem ersten Weltcup-Start im Männerbereich in Manchester gleich der Sieg im Keirin. Es folgten zehn WM-Medaillen, zuletzt 2018 in Apeldoorn WM-Bronze im Keirin. 2009 (Keirin), 2010, 2011 und 2013 (jeweils Teamsprint) wurde Levy Weltmeister. Bei Elite-Europameisterschaften stand er sechsmal ganz oben auf dem Treppchen. Nach 2013 und 2017 bei der Heim-EM in Berlin gelang ihm im Vorjahr in Plovidv/Bulgarien der dritte EM-Triumph im Keirin. Und erstmals sicherte er sich auch die Krone im Sprint im Finale gegen Ex-Weltmeister Denis Dmitriev aus Russland. Insgesamt sammelte der in Cottbus lebende Sprinter bei Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen 35 Medaillen, darunter 20 Goldene.
„Nach Rio wollte ich eigentlich aufhören – danach hatte ich nochmals eine schöne und erfolgreiche Zeit und gehe erhobenen Hauptes nach 15 Jahren Hause“, sagte Levy, der keine seiner vielen Medaillen, die ihn zum erfolgreichsten deutschen Sprinter des vergangenen Jahrzehnts machten, hervorheben möchte. „Die Medaillen bedeuten mir eigentlich nicht so viel. Ich habe immer in den Momenten gelebt. Da waren sehr viele schöne Momente dabei – auch einige schmerzhafte. Ich habe so viel auf der Reise über mich und das Leben gelernt. Ich habe oft mein Herz in beide Hände genommen und es durchgezogen – und bin dafür auch oft belohnt worden“, sagte Levy, der sich in Absprache mit dem BDR wünscht, noch einmal auf das Rad zurückkehren zu können. Beim 110. Berliner Sechstagerennen, das vom 8. bis 13. Februar 2022 geplant ist, möchte sich der Lokalmatador von seinem Publikum verabschieden. „Dort könnte es einen guten Rahmen geben, um auch emotional Abschied nehmen zu können. Die Gedanken habe ich zuletzt immer beiseite geschoben“, sagte Levy, der sich danach mit genauso so viel Herzblut wie als Sportler in seiner neuen Rolle als Trainer um die Entwicklung der deutschen Juniorinnen und Junioren kümmern wird.
Die Theed Projekt Gruppe:
Die Theed Projekt Gruppe wurde im Jahr 2017 gegründet und hat sich als Invest- und Bauträgergesellschaft für Seniorenpflegeresidenzen in Deutschland spezialisiert. Die Firma verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bau von Großprojekten und war deutschlandweit am Bau von über 5000 Eigenheimen beteiligt. Zum Leistungs-Portfolio gehören zusätzlich die Erstellung von B-Plänen und die Grundstückserschließung.
Ansprechpartner:
Michael Gertig
1. Vorsitzender Verein Team.2012
Telefon: +49 173 3970 322
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