„Kristina ist mein Vorbild!“
Nachgefragt bei Bahnradsportlerin Lea Sophie Friedrich
Sie ist eines der ganz großen Sport-Talente in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Athletin, die bei den Großereignissen stets top-fit ist: Die 19-jährige Dassowerin Lea Sophie Friedrich präsentierte sich insbesondere in den letzten drei Jahren auf den Rad-Bahnen als echte Könnerin. Bei den Junioren-WM 2018 gewann sie insgesamt vier Titel – Einzelsprint, Teamsprint, Zeitfahren und Keirin. In der vergangenen Woche überzeugte sie erneut. Mit Gold im Zeitfahren und im Keirin sowie mit Silber im Einzelsprint kehrte sie von der U 23-EM zurück.
Interview
Lea Sophie Friedrich über die U 23-EM in Ghent, ihre erste Elite-WM in Pruszkow, ihre sportlichen Ziele, ihr Vorbild und ihr Leben neben dem Bahnradsport
Lea, herzlichen Glückwunsch zu zweimal Gold und einmal Silber! Wie lautet dein persönliches Resümee zu diesen EM?
LSF: Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Ich war eine Woche zuvor sehr angeschlagen und hätte selbst deshalb noch weniger mit dieser Leistung gerechnet.
Auch bei den Elite-WM 2019 in Pruszkow konntest du mit Rang vier im Sprint und Rang sieben im Zeitfahren überzeugen. Wie beurteilst du deine Resultate in Pruszkow?
LSF: Es war meine erste Elite-WM. Diese diente hauptsächlich dazu, Erfahrungen zu sammeln. Natürlich macht es mich sehr stolz, dass ich mich gleich so weit oben platzieren konnte.
Tokyo 2020 ist sicher dein großes Ziel. Welche „Hürden“ sind bis dahin noch zu meistern?
LSF: Viele… Ich muss weiterhin viel und hart trainieren. Zusätzlich – zum Leistungssport – absolviere ich ja meine Ausbildung bei der Bundespolizei. Dennoch darf ich weiterhin an vielen weiteren internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Ohne die Unterstützung meines Ausbilders, der Bundespolizei, wäre das nicht möglich.
Wie sieht denn dein tägliches Trainingspensum aus? Trainierst du noch oft in M-V?
LSF: Mein Trainingspensum ist schon sehr umfangreich: siebenmal die Woche, meistens zweimal täglich. Ich trainiere noch in M-V am Stützpunkt in Schwerin, jedoch nicht so oft. Ich habe sehr viele Wettkämpfe oder Lehrgänge „außerhalb“. Zudem bin ich – insbesondere im Winter – aufgrund meiner Ausbildung bei der Bundespolizei gefordert.
Du warst ja früher auch Fußballspielerin… Warum hast du letztendlich den Fußball zugunsten des Rennrades beiseite gelegt?
LSF: Ich habe mich damals in vielen Sportarten ausprobiert und habe gemerkt, dass der Radsport mich am meisten „kickt“!
Wie sieht dein Leben ohne Rennrad aus?
LSF: Im Sommer schwimme ich gerne daheim in der Ostsee und im Winter fahre ich gerne Ski – wenn es mein Trainingsplan zulässt. Da bleibt nicht mehr viel Freiraum für weitere Aktivitäten.
Letzte Frage: Hast du eigentlich Vor- oder Leitbilder?
LSF: Ich war nie die Sportlerin, die ein Vorbild hatte, aber seit dem schlimmen Unfall von Kristina Vogel habe ich ein Vorbild – und das ist sie! Mich erstaunt es, was Kristina für eine Kämpferin ist und wie viel Freude sie an ihrem Leben trotz ihres Schicksals hat. Das imponiert mir ungemein und spornt mich zugleich auch an!
Vielen Dank, weiterhin alles erdenklich Gute und maximale Erfolge!
© Autor: Marko Michels, ehrenamtlich für MV-SPORT
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